Workshop zur Szenariobetrachtung „Stromausfall“
08.07.2022

Lülf+ Insight: Was passiert, wenn der Strom ausfällt?


Unser Berater Niklas Lübbe war kürzlich in einer brandenburgischen Gemeinde zu Besuch, um einen Workshop zur Szenariobetrachtung „Stromausfall“ im Rahmen des kommunalen Krisenmanagements durchzuführen.

Die Notwendigkeit, sich mit der Thematik des Katastrophenschutzes auch auf kommunaler Ebene zu beschäftigen, steht angesichts vergangener Ereignisse außer Frage. Als Aufgabenträger liegt es in der Verantwortung der Kreise und (kreisfreien) Städte, sich mit der Bewältigung von Krisen auseinanderzusetzen. Eine allgemeine gesetzliche Pflicht zur Katastrophenschutzbedarfsplanung besteht dabei in den meisten Bundesländern nicht. Dennoch stellt sich auch für kleinere Kommunen die Frage, inwiefern sich außerplanmäßige Ereignisse auf die eigene Struktur auswirken und wie die Zusammenarbeit mit den übergeordneten Aufgabenträgern im Krisenfall erfolgen kann.

Aus diesem Grund haben sich im aktuellen Beispiel die Feuerwehr, die Verwaltung und der Kreis als untere Katastrophenschutzbehörde zusammengetan, um sich auf eben solche Sondereinsatzlagen vorzubereiten. Konkret wurde das Szenario des flächendeckenden Stromausfalls in dem Workshop betrachtet. Dabei stellt sich zunächst die Frage, auf welche relevanten Bestandteile der Infrastruktur ein Stromausfall von mehreren Tagen Auswirkungen zeigt. Betroffen sind hierbei beispielsweise Kernelemente wie die Verwaltung selbst, die Bevölkerung, die Kommunikationswege sowie Einrichtungen der Gefahrenabwehr.

Die Vielzahl an betroffenen Strukturen erfordert eine Priorisierung von Schutzgütern, welche mithilfe eines Ampelsystems veranschaulicht werden kann. Anhand dieser Vorgehensweise kann den beteiligten Parteien ein Überblick über das Schadensausmaß eines Stromausfalls in der eigenen Kommune gegeben und konkrete Maßnahmen abgeleitet werden.
Die Erarbeitung eines individuellen Maßnahmenkatalogs richtet sich primär nach den örtlichen Gegebenheiten und schließt eine Betrachtung bereits vorhandener Ressourcen und Bewältigungskapazitäten mit ein.

Die Relevanz, entsprechende Ressourcen vorzuhalten und einen Sondereinsatzplan zu entwickeln, besteht unabhängig von der Größe einer Kommune. Durch eine Weiterentwicklung des Krisenmanagements auch auf kleinerer Ebene kann der Katastrophenschutz deutschlandweit vorangetrieben und größere Lagen effektiver bewältigt werden.

Unser PLUS für Sie: Wir bieten sowohl Workshops für Kommunen als auch passende Seminare zu den Themen Krisenmanagement und Katastrophenschutz in unserer Lülf+ Akademie an!